Florian Weidmann und Bernadette Ringler haben den Hof vor gut drei Jahren von den Eltern übernommen. Seither hat sich einiges verändert und das junge Paar sprudelt vor Ideen. Ein mögliches nächstes Projekt ist die Verpflegung für Wanderer. «Die Ideen gehen uns so schnell nicht aus», sagt Ringler lachend. Neben den Milchprodukten produzieren sie unter anderem Schnäpse, Apfelschaumwein, Most oder eingemachtes Gemüse. Unterstützung erhalten sie von Florians Eltern, die tatkräftig mithelfen. «Wir haben wirklich Glück mit unserer Jungmannschaft und den beiden Angestellten. Die machen das alle super», erklärt Vater Walter Weidmann bei einem Zmorge mit allerlei leckeren Produkten vom Hof. Während draussen dicke Schneeflocken vom Himmel fallen, tut die kurze Pause in der warmen Stube allen gut.
Viel Zeit für Plaudereien bleibt aber nicht, denn Dominik Marconi muss die gallertartige Käsemasse nun mit der Harfe zerschneiden. «Der Käsebruch sollte für unsere Produkte eine Grösse zwischen Hasel- und Baumnuss erreichen», erklärt er. «Würde ich den Bruch noch mehr zerteilen, würde der Käse trocken.»
Putzen ist die Hauptarbeit
Nach einer erneuten Erwärmung auf 42 Grad füllt Marconi den Käsebruch in die Formen und deckt diese ab. Durch die perforierten Seitenwände entweicht die Molke und der Käse wird zur festen Masse. Bis am nächsten Morgen lagert er nun in diesen Formen bevor er zu Weichchäsli geschnitten in einer Salzlösung baden darf.
Für den Käser ist der Arbeitstag aber noch lange nicht fertig. Schon verarbeitet er eine neue Ladung Milch – diesmal zu Quark. Neben dem Naturquark entsteht eine Variante mit Birnel und eine mit Kräutern. Dazwischen läuft er unzählige Male zum Wasserhahn, reinigt oder desinfiziert Geräte und Verschlüsse. Zwei Drittel meiner Zeit wende ich fürs Putzen auf», sagt er. Hygiene sei das A und O der Produktion von Milchprodukten.
Verkauft werden sämtliche Rüebisbergprodukte im Bachsermärt mit Filialen in Bachs, Eglisau, Zürich Albisrieden, Zürich Seefeld und Zürich Kalkbreite sowie bei kleineren Fachhändlern. Langweilig wird es auf dem Rüebisberghof bestimmt nie. Ferien liegen für das junge Paar höchst selten drin. Die einzigen «Rüebisberger», die es ruhig angehen lassen, sind die sechs Hofkatzen, Zwischen Heuballen, warmer Frischmilch und allerlei Streicheleinheiten führen sie ein geradezu paradiesisches Leben.