So lief die Vorrunde auf den Unterländer Sportplätzen

Der Drittliga-Check des Zürcher Unterländers

Die Musterschüler der Vorrunde kommen aus Niederweningen. Unangenehm sieht die Sache hingegen in Rümlang aus.

Die Musterschüler der Vorrunde kommen aus Niederweningen. Unangenehm sieht die Sache hingegen in Rümlang aus.

FC Glattbrugg

Gruppe 3 / Rang 6 / 11 Spiele, 17 Punkte

Der FC Glattbrugg hat in der Gruppe 3 einen desaströsen Start mit vier Niederlagen in Serie hingelegt. Der neue Trainer Markus Biber, der viele Jahre lang erfolgreich im Juniorenbereich gearbeitet hat, und die Klubleitung haben sich besonnen verhalten und gut analysiert. «Wir hatten viele Verletzte», begründete der Trainer. Die Geduld zahlte sich aus. Auf das Startdebakel liessen die Glattaler fünf Siege und zwei Remis folgen. Im letzten Vorrundenspiel verspielte Glattbrugg noch ein 3:0 in Höngg.

FC Bülach

Gruppe 4 / Rang 5 / 11 Spiele, 19 Punkte

Im FC Bülach fand Trainer Gianluca Appassito nach der 1:6-Klatsche gegen Bassersdorf die richtigen Worte. Der Trainer ging öffentlich mit seinen Spielern hart ins Gericht. Die Akteure verstanden seine Forderungen. Danach liessen sie bis zum Vorrundenende noch drei Siege folgen, u. a. ein 7:1 gegen Rümlang und ein 1:0 im Prestigederby in Embrach. Der Coach profitiert auch von der hervorragenden Nachwuchsarbeit, die in den vergangenen Jahren in Bülach geleistet wurde. Gold wert ist in Bülach ebenso Captain Giancarlo Pizzolotto. Auf und neben dem Platz.

FC Embrach

Gruppe 4 / Rang 7 / 10 Spiele, 15 Punkte

Der FC Embrach enttäuscht etwas in der Meisterschaft und brilliert im Cup. Im Kampf um Punkte gingen schon fünf der bisherigen zehn Spiele verloren. Dafür begeisterte die Mannschaft von Trainer Jürg Stücheli wie in der Saison zuvor im Cup. In der ersten Runde warf der Cupfinalist der Spielzeit 2017/18 Zweitligist Regensdorf aus dem K.o.-Wettbewerb. In der zweiten Runde besiegten die Unterländer den aktuellen Cupsieger Greifensee. Vorgestern Donnerstag setzte sich Embrach in Glattfelden im Penaltyschiessen durch.

FC Bassersdorf-Nachwuchs

Gruppe 4 / Rang 6 / 11 Spiele, 16 Punkte

Der FC-Bassersdorf-Nachwuchs belegt einen Mittelfeldplatz. «Das sehr junge Team konnte sich während der Hinrunde steigern und weiterentwickeln», erörtert Mittelfeldspieler David Csanadi. Die neuen Trainer David Bücheler und Claudio Huber haben tolle Arbeit abgeliefert. In der vergangenen Saison war die Equipe bis zur letzten Sekunde abstiegsgefährdet. Danach verliessen noch die Leistungsträger Ronny Maurhofer, Emanuel Schnidrig, Christian Pandiani und Andrin Stäbler die Mannschaft.

FC Kloten

Gruppe 4 / Rang 8 / 11 Spiele, 14 Punkte

Kloten ist zu allem fähig. Im Positiven wie im Negativen. Das Team von Trainer Ciro Alfano gewann zum Beispiel in Bülach oder schlug im Prestige-Nachbarschaftsderby Embrach. Beim damaligen Tabellenersten Neftenbach gab es ein 1:1. Demgegenüber waren die Flughafenstädter das einzige Team, das dem abgeschlagenen Tabellenletzten Unterstrass einen Punkt zugestehen musste. «Wir können unsere Überlegenheit nicht in Tore ummünzen», klagt der Trainer. Leider spürt Ausnahmestürmer Andre Sisic immer wieder alte Verletzungen.

FC Niederweningen

Gruppe 4 / Rang 3 / 11 Spiele, 23 Punkte

Der FC Niederweningen ist der Musterschüler der Unterländer Drittligisten. Obwohl der wichtige Stürmer Cédric Schmid während der ganzen Vorrunde und Vollblutknipser Marco Eschler wochenlang ausgefallen waren, hat Trainer Patrick Eschler diese Absenzen bei schlechten Resultaten nie als Entschuldigung gebraucht. Die Wehntaler liegen nur einen Punkt hinter Tabellenführer Neftenbach zurück. Niederweningen ist in der 3. Liga die beste Unterländer Trumpfkarte im Aufstiegsrennen. Leader Neftenbach muss noch ins Wehntal reisen.

FC Rafzerfeld

Gruppe 5, Rang 8 / 11 Spiele, 13 Punkte

Im FC Rafzerfeld ist in den letzten Jahren viel passiert: Toller Aufstieg in die 2. Liga, Unruhe mit neuen Spielern, Trainerabgang, Wechsel des Ausnahmestürmers Robin Küderli zu Seefeld, kein Masseur fürs Fanionteam, Abstieg, Trennung vom Trainer, schlechter Saisonstart in der 3. Liga, verletzte Spieler und als negativer Höhepunkt plünderte der Klubkassier 38 000 Franken aus der Vereinskasse. Der neue Fanionteamtrainer Luigi Bello indes bewahrte ruhiges Blut, seine tollen Kicker zeigen vorbild­lichen Teamgeist und Rafzerfeld gewinnt auch wieder.

FC Regensdorf

Gruppe 3 / Rang 12 / 11 Spiele, 4 Punkte

Aufsteiger FC Regensdorf ist desaströs in die neue Liga gestartet. In den ersten zehn Runden resultierte nur gerade ein Unentschieden. Dann aber, am vergangenen Sonntag, landeten die Furttaler den grossen Coup. Mit einem 2:0-Auswärtssieg entthronten sie Tabellenführer Dübendorf 2 auf dessen Platz. Nach einer solchen Negativserie einen solchen Effort zu landen, verdient Respekt. Trainer Franz Stalder versteht das Fussballbusiness: Der 45-Jährige hat lange in der 1. Liga gespielt, auch unter Trainer Johan Neeskens, und besitzt das Uefa-A-Trainerdiplom.

SV Rümlang

Gruppe 4 / Rang 11 / 11 Spiele, 6 Punkte

Für Rümlang (4/11/11/6) ist die Situation unangenehm. Der Zweitligaabsteiger kam erst im letzten Vorrundenspiel zu seinem ersten Sieg, das nach einem 2:3-Rückstand in der 76. Minute. Die gute Nachricht: Zum rettenden 10. Platz fehlen nur drei Zähler. Elgg hat allerdings weniger Strafpunkte als Rümlang und noch ein Nochholspiel. Die schlechte Nachricht: Der wichtige Shkodran Nuredini fällt wegen eines Kreuzbandrisses monatelang aus. Die offene Frage: Welcher Trainer ersetzt den zurückgetretenen Michele Digeronimo?

Texte: Markus Wyss
Digitale Umsetzung: Martin Steinegger

Texte: Markus Wyss
Digitale Umsetzung: Martin Steinegger

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